Pokergewinne versteuern in der Schweiz in 2024

Wie sieht die rechtliche Situation aus?

Grundsätzlich muss man Pokergewinne versteuern, falls diese in der Schweiz oder von einem Schweizer erzielt werden. Falls Sie gewinnen, müssen Sie also dem Finanzamt diese Gewinne als Einkünfte melden. Da es sich um steuerliches Einkommen durch Geldspiele handelt, dürfen Sie auch Ihre Einsätze und Investitionen, welche zu diesen Pokergewinnen geführt haben, von den Einkünften in Abzug bringen.

Doch es gibt wichtige Ausnahmen. Die Frage ist nämlich, ob Sie das Pokerspiel als professioneller Pokerspieler oder als Hobby-Pokerspieler gespielt haben. Beim Hobbyspieler handelt es sich nämlich auf reine Gewinne aus Glücksspiel oder Geldspielen, wie es hier bei uns in der Schweiz heißt. Der Profi-Pokerspieler hingegen, hat ein normales Einkommen zu deklarieren und Einkommensteuer zu zahlen.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass Sie sich von einem professionellen Steuerberater betreuen lassen, sobald Sie öfter als einmal in einem Pokerspiel zufällig gewinnen. Falls Sie nämlich das Pokerspiel als gewerbliche Tätigkeit ausüben und keine Einkommensteuer oder Gewerbesteuer zahlen, dann drohen Ihnen empfindliche Strafen in einem Steuerstrafverfahren vor einem Finanzgericht. Wer also nicht vor dem Finanzgericht landen möchte, lässt sich lieber vom Steuerberater im Hinblick auf Einkommensteuer und Gewerbesteuer beraten.

BFH: Pokergewinne könnten besteuert werden – lassen Sie sich vom Steuerberater betreuen.

Einstufung von Poker als gewerbliche Tätigkeit

Es gibt etliche Faktoren, welche bestimmen, ob Sie als Hobby-Pokerspieler oder als Profi-Pokerspieler eingestuft werden. Davon hängt ab, ob Sie Online Poker Gewinne versteuern müssen oder nicht. Auf die wichtigsten davon gehen wir anschließend noch genauer ein. Aber richtig zuverlässige Informationen werden Sie immer nur beim Steuerberater dazu bekommen, denn die Steuergesetze ändern sich laufen und dazu müssen auch immer aktuelle Gerichtsentscheidungen zu speziellen Fällen berücksichtigt werden.

Erst dadurch wird klar, wie das Finanzgericht in speziellen Fällen über die Einkünfte entscheiden wird. Daher merken Sie sich immer eines vor, nur ein offizieller Steuerberater kann Ihnen zu 100 % sicher sagen, ob Sie einen Poker Gewinn versteuern müssen. Doch bleiben wir vorerst bei den üblichen Faktoren für die Einstufung von Poker als gewerbliche Tätigkeit. Dazu gehören unter anderem:

• Wie oft spielen Sie Poker vor Ort in Pokerräumen oder Casinos und/oder Online Poker?
• Wie lange spielen Sie Online Poker oder in Spielbanken und Pokerräumen?
• Handelt es sich um ein Pokerspiel oder ein Pokerturnier?
• Wie viel können Sie dort gewinnen?
• Wie hoch sind die Einsätze beim Pokerspielen?
• Was sind Ihre Ziele beim Pokerspielen?

Poker ist eine selbstständige Vollzeitbeschäftigung

Falls Sie das Offline oder Online Pokerspielen regelmäßig und professionell ausüben, zählt das als selbständige Vollbeschäftigung. Dabei wird auch beurteilt, ob die Einkünfte aus dem Offline oder Online Pokerspielen Ihre hauptsächliche Einkommensquelle ist. Dafür sieht sich das Finanzamt auch an, ob Sie damit Ihren Lebensunterhalt bestreiten. Es gibt aber auch noch weitere Rechte und Pflichten, welche Ihnen der Steuerberater genauer erklären kann:

• Gewerbeanmeldung
• Steuerpflicht
• Sozialversicherungspflicht

Der Spieler nimmt am Wirtschaftsverkehr teil

Falls die oben genannten Faktoren alle zutreffen, nehmen Sie aktiv in der Schweiz am Wirtschaftsverkehr teil. Dadurch entstehen die oben zuletzt genannten Rechte und Pflichten für Profi-Pokerspieler:

• Sie müssen ein Gewerbe in der Schweiz anmelden.
• Als Schweizer sind Sie verpflichtet, alle Einkünfte aus der Tätigkeit als Einkünfte zu versteuern und Einkommensteuer zu zahlen.
• Dafür ist es erforderlich eine ordentliche Steuererklärung, am besten durch einen Steuerberater abzugeben und entsprechende Einkommensteuer und Abgabe etwa an die Sozialversicherung zu zahlen.
• Auch Bestimmungen zum Schutz vor Betrug und Geldwäsche sind einzuhalten.
• Es ist auch die Eintragung bei einer Regulierungsbehörde erforderlich.
• Zusätzlich müssen Sie natürlich auch den Verhaltenskodex und die Spielregeln für Profi-Pokerspieler bei den Pokerturnieren in den Spielbanken, Pokerräumen und online einzuhalten.

Das Pokerspiel wird mit der ständigen Absicht geführt, einen Gewinn zu erzielen

Wichtig ist an dieser Stelle noch festzuhalten, dass es immer auf das Ziel von Pokerspielern ankommt. Sie müssen Steuern nicht erst bezahlen, wenn es Ihnen gelingt, ein Pokerspiel zu gewinnen. Wer beschließt, ab heute seinen Job aufzugeben und ab sofort nur noch an Pokerturnieren teilzunehmen, um als Pokerspieler sein Geld zu verdienen, wird sofort steuerpflichtig.

Gewinnen nur durch persönliche Fähigkeiten

Der Unterschied zum normalen Glücksspiel liegt darin, dass die Fähigkeiten der Pokerspieler die Gewinnchancen verbessern. Es handelt sich zwar immer noch um ein Glücksspiel, aber Pokern kann auch gewerbsmäßig ausgeübt werden. Bei normalen Glücksspielen ist das nicht möglich. Sie können nicht professioneller Spielautomaten-Spieler werden, auch wenn Sie so oft gewinnen würden, dass Sie davon leben können.

Hobbyspieler haben Glück

Genau das ist der Fall beim Hobby Pokerspieler. Dieser spielt sowohl im Pokerturnier als auch bei anderen offline oder online Pokerspielen nur zum Spaß. Daher sind die Poker Gewinne wie bei allen Glücksspielen bis zu einer Million Schweizer Franken komplett steuerfrei. Das gilt aufgrund der Doppelbesteuerungsabkommen auch für Offline oder Online Poker Gewinne aus oder in der EU.

Wer also im Urlaub in Österreich im dortigen Casino Baden beim Pokerspiel 100.000 € gewinnt, kann das Geld mit ruhigem Gewissen einstecken und sich einen schönen Urlaub damit machen. Es werden keine Steuern dafür fällig und in Österreich gibt es auch keine Steuern auf Glücksspiel-Gewinne. Hobby-Pokerspieler haben eben einfach nur Glück.

Poker spielen in Schweizer Casinos

Beim Pokerspielen in Schweizer Spielbanken hängt alles von den Pokerspielern ab. Im gleichen Spiel können an einem Tisch Spieler sitzen, welche Steuern für ihre Gewinne zahlen müssen und welche, die steuerfrei heimfahren. Die Kriterien dafür haben wir oben bereits aufgezählt.

Poker als kleines Spiel mit Schweizer Anbietern (genehmigt von der zuständigen kantonalen Aufsichtsbehörde)

Die Kantone können das Pokerspielen bei verschiedenen Veranstaltungen mit Pokerturnieren im Einzelfall genehmigen. Meistens gibt es strenge Vorgaben für die höchstmöglichen Einsätze und Preisgelder sowie die Anzahl der Plätze. Dort ist Pokerspielen üblicherweise auch steuerfrei in Bezug auf die Gewinne der Spieler, weil der Veranstalter bereits alle Steuern für die Geldspiele bezahlen muss.

Umsatzsteuer auf Pokergewinne?

Nein, denn Umsatzsteuer wird niemals auf Gewinne verrechnet. Gewinne können immer nur Einkommenssteuer- oder Gewerbesteuerpflichtig sind. Ein Umsatz beim Pokerspielen wäre der Einsatz und die Einsätze werden in den Casinos nicht mit einer Umsatzsteuer belegt. Es gibt also keine Umsatzsteuer auf Pokergewinne.

BFH: Pokergewinne sind nicht umsatzsteuerpflichtig

Das Finanzamt führte eine Steuerprüfung durch und schätzte den Gewinn

Wer regelmäßig Poker spielt und keine Gewinne versteuert, dem kann im schlimmsten Fall eine Steuerprüfung und ein Finanzstrafverfahren blühen. Das kann bis zur Hausdurchsuchung gehen. Aber üblicherweise werden dann die Gewinne aus den Pokerspielen geschätzt, da die Preisgelder und Platzierungen der Turniere meistens ohnehin öffentlich bekannt sind. Dagegen kann man natürlich Einspruch einlegen und mit ordentlichen Belegen und Unterlagen beweisen, dass es weniger war. Heben Sie daher lieber immer alle Turnierunterlagen auf.